Sie wirken in sich gekehrt und völlig auf sich selbst fokussiert. Selbstbewusst und selbstvergessen – das eine ist dem anderen nah. Die Dargestellten in Ewa Mazur-Kojs Werkserie sind uns nah und das nicht nur, weil sie sie malerisch und haptisch so präsent macht, sondern auch, weil er uns so vertraut und menschlich ist, dieser Moment des völlig konzentriert mit oder auf etwas sein, sodass alles andere dahinter zurück tritt. Dabei tritt auch die Person als Individuum zurück – selten begegnet man in dieser Werkserie einem Gesicht, der Augenkontakt mit dem Betrachter wird vermieden. Der Körper in unterschiedlichen Posen ist das Hauptmotiv, das die Serie „Bow“ durchzieht und miteinander verbindet. Spannung und Entspannung von Muskulatur wird sichtbar und die Haut als größtes menschliches Organ wandelt sich bei Ewa Mazur-Koj zum Kunstwerk, in das sie ihre eigenen Emotionen hineinarbeitet, auch mal ganz unbewusst, wie sie selbst beschreibt. Der menschliche Körper ist immer wieder Ausgangspunkt und das Motiv, an welchem Ewa Mazur-Koj ihre Malerei festmacht. Dabei entsteht eine Vielfalt figürlicher Malerei, die auch mal abstrakt und verfremdet anmuten kann, dabei aber niemals nur erotisch ist. Nackt heißt eben nicht nur Fleisch und Haut, sondern auch und vor allem Gefühl.